Biografische Bücher

Biografische Bücher erwachsener Kinder psychisch kranker bzw. selbst traumatisierter Eltern(teile)


Balthasar, Terry Maria: "Im Schutz des Rudels. Entwicklungsgeschichte einer dissoziativen Persönlichkeit und ihr Heilungsweg", Hierophant-Verlag 2010.
Die Autorin beschreibt die traumatisierenden, lebensbedrohlichen Bedingungen in ihrer Kindheit. In erster Linie geht es um die sexuelle Gewalt durch den Stiefvater und weiteren Personen. Dazu erlebte die Autorin viel psychische und physische Gewalt durch die eigene psychisch kranke Mutter. Die Autorin hat dies überlebt, aber eine der Traumatisierungsfolgen ist die Dissoziative Identitätsstörung. Authentisch und sehr offen beschreibt sie ihren persönlichen Weg.
Buchvorstellung (PDF, 26.12.2012) 


Crawford, Christina: "Meine liebe Rabenmutter", Goldmann, 1998.

Die Schauspielerin Joan Crawford adoptierte vier Kinder. Ihre Adoptivtochter Christina Crawford veröffentlichte 1978 mit diesem Buch ihre Kindheitserinnerungen, in denen sie die physischen und psychischen Misshandlungen seitens ihrer Adoptivmutter öffentlich machte. Viele Jahre Therapien sind nur eine Folge dieser Misshandlungen.
Ph.D. Christine Ann Lawson sowie auch die Tochter Christina Lawson gehen davon aus, dass Joan Crawford eine schwere Borderline-Persönlichkeitsstörung hatte.



Gibbons, Kaye: "Verdeckte Blicke", btb, München, 1997.
Die 12-jährige Hattie muss mit den zwei Gesichtern ihrer Mutter zurechtkommen: An guten Tagen ist sie erfüllt von unbändiger Lebenslust, an schlechten verschließt sich die Mutter vor der Welt.


Jäckel, Karin: "Monika B. Ich bin nicht mehr eure Tochter", Bastei Lübbe, 14. Auflage 2010.
Monika wächst zusammen mit ihren drei Brüdern in einer Familie auf, in der durch die unaufgearbeitete Traumatisierung der Mutter (und des Vaters?) sexuelle Gewalt durch den Opa mütterlicherseits, den Vater, die Mutter und die Brüder möglich werden.
Eine Spirale der sexuellen Gewalt zerstört sämtliche normalen Familienstrukturen und die Psychen der Kinder. In diesem Buch wird zudem die sexuelle Täterinnenschaft einer Mutter an ihren Söhnen und ihrer Tochter dokumentiert. Erst das Vermächtnis des an Suizid verstorbenen jüngsten Bruders und die Anzeige der Tochter (mit 21 Jahren) gegen ihren Vater beenden diese zerstörrerischen Strukturen. Vier Jahre nach der Anzeige wird der Vater zu acht Jahren Haft verurteilt. Als Traumatisierungsfolge hat Monika u. a. eine Borderline Persönlichkeitsstörung. Sie hat viel durchgemacht und viel Mut bewiesen.
Buchvorstellung (PDF, 03. März 2013) 


Kinski, Pola: "Kindermund", Insel Verlag, 2013.
Pola Kinski schildert die sexuelle, psychische und physische Gewalt durch ihren Vater, den Schauspieler Klaus Kinski (* 1926, + 1991) sowie die emotionale Vernachlässigung durch ihre Mutter.
Klaus Kinski ist seit den 1940er Jahren psychisch auffällig. (siehe: BZ vom 22.07.2008) 
Pola erlebt ihre ganze Kindheit und Jugend mit dem permanten Gefühl der Angst vor den (Wut-)Ausbrüchen und der sexuellen Gewalt ihres Vaters. Klaus Kinski`s Leben ist gut dokumentiert: seine Wutausbrüche, seine verbalen und körperlichen Grenzüberschreitungen gegenüber anderen Menschen, seine von ihm veröffentlichten inzestuösen Gedanken und pädophilen Bekenntnisse; seine egozentrische Sensibilität und narzisstische Neigung, seine Idealisierungen / Abwertungen von Menschen, Reizbarkeit, Impulsivität (Verschwendungssucht, riskantes Fahrverhalten), seine Suizidalität, Promiskuität, sein Kontrollwahn, sein Hygienezwang, sein instabiles Selbstwertgefühl, Verschwendungssucht, seine mangelnde Fähigkeit alleinzusein auszuhalten usw. 
Der Täter hat günstige Rahmenbedingungen: Bei ihrer Mutter fühlt Pola sich ungeliebt und störend. Beide Elternteile geben ihre Traumatisierungserfahrungen unbearbeitet an ihre Tochter weiter. 
Buchvorstellung (PDF, 13.01.2013)

Leonie: "Ausstieg aus der Hölle. Mein Weg aus dem Dunkel ins Licht", Wagner Verlag, Gelnhausen 2010.
Leonie`s Eltern führen eine gewalttätige Beziehung, konsumieren Alkohol und Medikamente. Die Mutter ist oft in der Psychiatrie, der Vater manchmal. Leonie zieht früh aus dem Elternhaus und gründet jung eine eigene Familie. Im Rahmen ihrer Körpertherapieausbildung kommen erste schlimme Erinnerungen hoch. Später wird klar, das Leonie Überlebende schwerster sexueller, physischer und psychischer Gewalt ist - die Abspaltung von eigenen Persönlichkeitsanteilen und eine dissoziative Amnesie haben ihr geholfen, diese Gewalt zu überleben.
Buchvorstellung(PDF, 27.12.2012) 


Miller, Martin: "Das wahre 'Drama des begabten Kindes': Die Tragödie Alice Millers. Wie verdrängte Kriegstraumata in der Familie wirken", Kreuz Verlag, 2013.
Wie es die Kindheitsforscherin Alice Miller ja selbst angedeutet hatte, ist ihre eigene Rolle als Mutter ihrem Sohn gegenüber von ihren eigenen unverarbeiteten Traumatisierungserfahrungen und Familiengeheimnissen überschattet gewesen. Dies konnte leider nicht mehr zwischen den beiden aufgearbeitet werden. Der Sohn hat es jedoch gewagt und er beschreibt die persönliche Tragödie der beiden sozusagen, wie es ja auch im Titel passenderweise heißt. 
 


Ohana, Katharina: "Ich, Rabentochter", Nymphenburger, München, 2006.
Die Autorin, Jg. 1970, Tochter von Eltern aus der Generation der Kriegskinder, beschreibt ihre Kindheit mit ihrer depressiven Mutter, mit sexueller Gewalt außerhalb der Familie und den emotionalen Missbrauch innerhalb der Familie. Durch Aufarbeitung der traumatischen Kindheit gelingt ihr Weg zu sich selbst. 


Pelzer, Dave: "Sie nannten mich `Es`. Der Mut eines Kindes zu überleben", Goldmann Verlag, München.
Biografisches Buch über eine Kindheit mit einer psychisch und physisch gewalttätigen Mutter.  



Soria, Corinna: "Leben zwischen den Seiten", Wieser-Verlag, 2007.
Roman. Eine Tochter berichtet über ihre Kindheit, ihre Beziehung zur verrückten Mutter und ihr Leben als Außenseiterin in der katholisch geprägten Welt der Pflegeeltern.


Steel, Vanessa: "Grausam", Goldmann Arkana Verlag, 2009.
Vanessa Steel wurde 1950 in Großbritannien geboren. Ihre katholische (Adoptiv-)Mutter, selbst sexuell traumatisiert, agiert ihre Wutausbrüche und ihre sadistischen Attacken mit physischer und psychischer Gewalt gegen ihre "böse" Tochter voll aus. Die Mutter duldet sogar, das der Opa mütterlicherseits (der Vater der Mutter) sexuelle Gewalt an der Enkelin und dem Enkel ausübt...
Vanessa kann die jahrelange Folter und Gewalt durch Dissoziation mit Mühe überleben. 
Die Mutter zeigt die Verhaltensweisen einer Borderlinerin gemäss Lawson (Königin & Hexe) und damit eine "typische" Weitergabe ihrer unverarbeiteten Traumatisierungserfahrungen. Der Vater verrät seine Tochter - aus Angst vor seiner Frau.
Buchvorstellung(PDF, 03. März 2013) 


Sweg, Miriam: "Tigertränen. Tagebuch von Miriam, Tochter einer psychisch kranken Mutter", Rediroma-Verlag, 2012.
Jahrelang schwieg Miriam über das, was sie zu Hause erlebte: Keine Geschenke zu Weihnachten, der Strom abgestellt, die Mutter psychisch krank und in ihrem Verhalten unberechenbar. Anhand ihrer Tagebuchaufzeichnungen macht Miriam auf die  Traumatisierungen von Kindern mit einem psychisch kranken Elternteil aufmerksam. Gleichzeitig gibt sie einen Einblick in ihren Therapieprozess. 
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Williams, Donna: "Ich könnte verschwinden, wenn du mich berührst. Erinnerungen an eine autistische Kindheit", Hoffmann und Campe 1993.
In einer schönen Sprache schildert die junge Donna Williams, Jahrgang 1963, ihre Kindheit, die sie als Autistin bei einer gewalttätigen psychisch kranken Mutter verbringt. Sie rettet sich durch ihren unbeugsamen, autonomen Willen. Die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) wird bei ihr erst 2010 offiziell diagnostiziert, obwohl sie bereits in diesem Buch anschaulich und symphatisch ihre DIS-Anteile "Willie" und "Carol" beschreibt. Williams erfährt als junge Frau, das sie nicht "bekloppt" oder dumm ist, sondern Autismus hat. Sie beendet die Schulausbildung, findet ihr "Ich", und es gelingt ihr immer mehr, mit ihrem Selbst in "der Welt" zu sein...
Buchvorstellung (PDF, 19.01.2013)


Williams, Donna: "Wenn du mich liebst, bleibst du mir fern. Eine Autistin überwindet ihre Angst vor anderen Menschen", Droemer Knaur 1996. 
demnächst hier!




© Jana Reich, www.borderline-muetter.de, 2013-10-25